Bizarr! Verstörende Bilder von Miniaturmodellen nachgestellter Mordtatorte!

Künstlerischer Kreativität sollen ja angeblich keine Grenzen gesetzt sein. Dies hat in den 1940er Jahren die Chicagoer Kriminologin Frances Glessner zum Anlass genommen, eine Serie von Miniatur-Tatort-Modellen zu bauen, die zu Trainingszwecken für andere Kriminologen gedacht waren. Damit revolutionierte Glessner die Wissenschaft der Spurensicherung und der Forensik.

Das dabei entstandene Detail-Niveau und die Tatsache, dass es sich um Rekonstruktionen echter Mordfall-Tatorte handelte, inspirierten die Fotografin Corinne Botz dazu, die Miniatur-Modelle über ein halbes Jahrhundert nach ihrer Erschaffung zu untersuchen und in ihrer Reihe „The Nutshell Studies of Unexplained Death“ zu veröffentlichen.

Dabei hat sich Botz bei den bizarren und zeitweise verstörenden Nachbildungen von brutalen Morden den feministischen Themen gewidmet. Sie verbrachte ingesamt 7 Jahre mit diesem skurrilen Projekt.

Botz sagt über die Pionier-Arbeit von Glessner, dass sie in ein von Männern dominiertes Terrain vorgedrungen ist und es mit der weiblichen Tradition der Miniaturen verbunden hat.
Dabei wird die Vorstellung des heimeligen Haushaltes als sicherer Hafen durch die Miniatur-Nachbildungen eher geschwächt und dabei ein viel komplexerer Bereich offenbart. Alle von Botz fotografierten Tatortmodelle verbildlichen Innenausstattungen von Mittelklasse-Haushalten, während die Vielzahl an Mordopfern Frauen sind, die einen brutalen Tod in ihrem Heim erleiden mussten.

Wenn Sie jetzt neugierig auf diese beunruhigenden Miniatur-Modelle geworden sind, können Sie sich die Bilder von Corinne Botz hier anschauen. Auch wenn es sich bei den Tatort-Szenen lediglich um Modellnachbildungen handelt, sei all denen, die eher schwache Nerven haben, empfohlen, die Bilder nicht anzuschauen.

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