Legende oder Wahrheit? Fett-Vampire in Peru

Vampire ernähren sich von Blut, das sie ihren Opfern bei lebendigem Leibe aussaugen. Das sagt jedenfalls die Legende. In Peru kursiert eine ganz eigene Version dieser Legende. Man erzählt sich, dass eine aus mehreren Familien bestehende Gruppe Menschen ebenfalls ein vampirartiges Dasein fristete und sich dabei von menschlichem Fett ernährte.

Die Legende besagt, dass die Fett-Vampire ihre Opfer tief in den Urwald lockten, sie überfielen und mit Knüppeln und bloßen Händen bewusstlos schlugen. Dann sollen sie, mit einer Art Rüssel, der aus ihrem Mund kam, das Fett aus ihnen herausgesaugt haben. Zurück blieb nur die Haut, die wie eine leere Hülle über dem Knochenskelett lag.

Eine andere Auslegung der Legende besagt, dass die Vampire ihre Opfer über brennenden Kerzen oder Feuer aufhängten, sodass das Fett buchstäblich aus ihnen hinaus schmolz. Die Vampire fingen es in Flaschen auf, um es für später zu konservieren.

Nach einigen kurzen Nachforschungen bezüglich dieser Legende wird schnell klar, dass sie zumindest in ihrer Grundidee auf einer wahren und nicht minder grausamen Geschichte beruht. In der Tat gab es in den Wäldern von Huánuco Gruppen von Menschen, die sich wohlgenährte Opfer suchten und diese in den Wald lockten, sie bewusstlos schlugen oder töteten und ihnen dann das Fleisch von den Knochen schnitten, um in einem anschließenden, komplizierten Verarbeitungsprozess an das menschliche Fett zu gelangen.

Dieses wurde, so heißt es in Polizeireporten aus jener Zeit, auf dem Schwarzmarkt in Lima an reiche Europäer und Chinesen verkauft, da menschliches Fett dort als Schönheitsprodukt genutzt wurde. Man glaubte offenbar, dass das Fett verjüngend wirke, Falten lindere und für eine besonders weiche, strahlende Haut sorge.

Auch wenn jetzt klar ist, dass die Fett-Vampire sich keinesfalls von menschlichem Fett ernährt haben, darf man wohl bezweifeln, dass diese Tatsache die Geschichte bekömmlicher werden lässt.

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